27 April 2007

Zitat der Woche

"Müde macht uns die Arbeit,
die wir liegen lassen,
nicht die, die wir tun."

Marie von Ebner-Eschenbach

20 April 2007

Wer haftet bei Ausfall von elektronischen Fahrhilfen?


Elektronische Helfer wie ABS oder ESP sollen den Autofahrer vor Unfällen bewahren. Doch wer trägt die Verantwortung, wenn die Technik versagt?

Juristen sind darüber noch uneins.

Der Autofahrer ist heute von einer Vielzahl elektronischer Hilfsmittel umgeben, die ihn vor Unfällen bewahren sollen. Nicht geklärt ist jedoch die Frage, was auf den Autofahrer zukommt, wenn die elektronischen Helfer einmal nicht das tun, was sie sollen.

Dass ein ABS das Blockieren der Räder verhindert und ein ESP den Unfall in zu schnell durchfahrenen Kurven nahezu ausschließt, zählt fast schon zur Selbstverständlichkeit. Schließlich ist man technisch mittlerweile schon auf ganz anderen Ebenen aktiv: Da wird dafür gesorgt, dass Hindernisse auf der Straße trotz tiefster Dunkelheit frühzeitig erkannt werden. Und es gibt Systeme, die für den richtigen Abstand zum Vordermann sorgen oder das Einparken erleichtern.

Doch diese Hilfen können nur genossen werden, wenn die Technik einwandfrei funktioniert.

Zwar sind diese Systeme gleich mehrfach abgesichert und ein Fehlverhalten ist nahezu ausgeschlossen, jedoch hat bisher niemand eine umfassende Antwort darauf, wer die Verantwortung trägt, wenn die Elektronik im Auto versagt. «Es ist eine knifflige Frage, auf die es noch keine wirklich eindeutige Antwort gibt», meint ADAC-Sprecher Maximilian Mauerer.

«Die Frage wie weit es bei den Fahrassistenzsystemen zum Beispiel in Hinblick auf das Thema Produkthaftung geht, ist ein wunder Punkt», sagt auch Sven Rademacher vom Deutschen Verkehrs-Sicherheitsrat. Tatsächlich sieht es derzeit aber noch so aus, dass ein Autofahrer sich zwar über die vielen Möglichkeiten und Helfer im Auto freuen darf - wenn er sie benutzt, ist es aber wohl einzig und allein seine Verantwortung.

Das gilt auch in Hinblick auf den Versicherungsschutz: «Die Fahrassistenzsysteme entbinden nicht von der Verantwortung», erklärt Katrin Rüter de Escobar, Sprecherin des Gesamtverbandes der Versicherungswirtschaft (GDV) in Berlin. Ein Tempomat zum Beispiel ist zwar kein wirklich neuartiges Bauteil - die Rechtsprechung in diesem Zusammenhang ist jedoch ein Hinweis darauf, was beim Versagen elektronischer Fahrhilfen zu erwarten ist.

Auf ein entsprechendes Urteil des Oberlandesgerichtes Hamm (Az.: 2 Ss OWi 200/06) weist Petra Schmucker, Juristin des Automobilclubs von Deutschland (AvD) in Frankfurt/Main, hin. In dem Fall hatte ein Autofahrer mit seinem Fahrzeug die zulässige Geschwindigkeit trotz eingestellten Tempomats überschritten. «Es stellte sich später heraus, dass der Tempomat defekt war», erklärt Petra Schmucker. Das Gericht kam zu dem Urteil, dass der Fahrer für die Einhaltung des Tempos verantwortlich ist, nicht die Technik.

Damit sind aber nicht alle offenen Fragen geklärt. «Es gibt zum einen die unterstützenden Systeme im Auto. Sie greifen nicht ein, sondern unterstützen den Fahrer nur», erklärt die Juristin. Für solche Systeme dürfte die Verantwortung weiter beim Fahrer liegen. Wie aber sieht es aus, wenn ein Fahrzeug nach der Idee der Techniker vor einem Hindernis zum Beispiel auf eigene Faust den Fahrer beim Bremsen unterstützen soll - dies aber durch einen Elektronik-Fehler ins Gegenteil umgekehrt wird? «Es gibt da einige Dinge, die noch nicht ausdiskutiert sind», so Petra Schmucker.

Maximilian Maurer sieht noch viele weitere Fragen auf den Autofahrer und auch auf die Rechtsprechung zukommen. «Man denkt ja bereits darüber nach, dass Autos in der Zukunft elektronisch miteinander kommunizieren», beschreibt der ADAC-Sprecher die Ideen der Techniker. Das könnte dann so aussehen, dass die Elektronik an einer Kreuzung auch einmal abklärt, wer eigentlich die Vorfahrt hat. Der Fahrer soll so vor einem Fehlverhalten geschützt werden - wenn denn alles richtig funktioniert. Nicht beantwortet ist die Frage, wer die Verantwortung trägt, wenn hier ein Unfall geschieht, den der Fahrer durch eigenes Eingreifen nicht verhindern konnte.

Doch auch heute schon gilt, dass ein Autofahrer sich nicht blind auf die Assistenzsysteme verlassen sollte. Man dürfe nicht das Gefühl haben, durch die Technik auf der sicheren Seite zu sein, warnt Sven Rademacher. Denn im Endeffekt trägt bisher eben immer noch der Mensch hinter dem Lenkrad die Verantwortung für alles, was auf der Straße geschieht.

Quelle: autogazette.de

13 April 2007

Zitat der Woche

"Kleine Schritte sind immer besser als große Worte."

Egon Bahr

06 April 2007

10 Fragen und Antworten zur aktuellen CO2-Diskussion


1. Was ist CO2?

2. Welche Probleme verursacht CO2?

3. Wie kann der CO2-Ausstoß veranschaulicht werden?

4. Welches sind die Hauptverursacher von CO2?

5. Welche Länder produzieren am meisten CO2?

6. Welche Veränderungen sind beim CO2-Ausstoß festzustellen?

7. Welchen Anteil trägt der Verkehr am CO2-Ausstoß?

8. Was bedeutet die ACEA Selbstverpflichtung?

9. Welche alternativen Kraftstoffe emittieren am wenigstens CO2?

10. Wie hängen Verbrauch und CO2-Emission zusammen?


1. Was ist CO2?

CO2 ist eine chemische Verbindung aus Kohlen- und Sauerstoff - ein geruchs- und geschmacks-neutrales Gas. Mit einer Konzentration von ca. 0,04% ist es ein natürlicher Bestandteil der Luft und entsteht bei der Verbrennung von kohlenstoffhaltigen Substanzen. Ebenso produziert auch jedes Lebewesen Kohlendioxid.
Natürliche Quellen wie Vulkane, verrottende Biomasse und die Atmung von Menschen und Tieren, machen etwa 93% der gesamten CO2-Emission aus. Hinzu kommt der stark wachsende CO2-Ausstoß durch Industrie und Verkehr.
Die CO2-Konzentration in der Luft ist seit Beginn der Industrialisierung in den letzten 250 Jahren um rund 30% angestiegen. Die natürlichen Speicher (Ozeane und Wälder) können diese Mengen nicht mehr aufnehmen.


2. Welche Probleme verursacht CO2?

CO2 gilt als Hauptverursacher für den Treibhauseffekt. Die Sonnenstrahlung durchdringt die Atmosphäre, trifft auf den Boden und wird reflektiert. Dabei verwandelt sich kurzwellige Strahlung in langwellige. CO2 hält jedoch die langwellige Strahlung auf dem Weg ins Weltall zurück. Je höher die Konzentration von Treibhausgasen in der Atmosphäre ist, desto weniger Strahlung wird zurück-geworfen, dadurch steigt die Temperatur auf der Erdoberfläche.


3. Wie kann der CO2-Ausstoß veranschaulicht werden?

Wie viel ist eine Tonne CO2?
Eine Tonne CO2 nimmt bei 25°C und Standardluftdruck (1.013 Hektopascal) ein Volumen von 556m3 ein. Das Wasservolumen eines olympischen Schwimmbeckens liegt bei etwa 2.500m3.
Die durchschnittliche CO2-Emission eines deutschen Haushalts von 10 Tonnen im Jahr würde demnach ausreichen, um mehr als zwei olympische Schwimmbecken zu füllen.
(Quelle: www.co2-fussabdruck.de; www.wwf.de/unsere-themen/klimaschutz/problem/verursacher/)


4. Welches sind die Hauptverursacher von CO2?

Hauptsächlich ist die Erzeugung von Energie für die Bildung von Treibhausgasen – insbesondere CO2 –verantwortlich. Rund 43% des CO2-Austoßes in Deutschland werden durch Kraftwerke verursacht (Verbrennung von fossilen, sehr kohlenstoffintensiven Energieträgern wie Stein- und Braunkohle, aber auch Erdöl und Erdgas). (Quelle: Autobild Nr. 8/2007)
Dabei weisen die meisten weltweit betriebenen Kraftwerke eine enorm geringe Energieeffizienz auf. Oft bedeutet dies, dass nur ein Viertel bis ein Drittel der eingesetzten Energie wirklich genutzt wird.


5. Welche Länder produzieren am meisten CO2?

Die Industrieländer sind die Hauptverursacher des vom Menschen verursachten CO2-Ausstoßes.
Der Anteil der Entwicklungsländer ist jedoch aufgrund des weltweit steigenden Energiebedarfs stark wachsend. China ist inzwischen nach den USA – gemessen an den absoluten Emissionen – zum zweitgrößten Emittenten geworden und produziert mit seinen 1,3 Milliarden Einwohnern etwa so viel wie die 15 Länder der alten Europäischen Union mit 380 Millionen Einwohnern. Betrachtet man allerdings den Pro-Kopf-Verbrauch, dann liegt China mit 2,5 Tonnen Kohlendioxid pro Einwohner jährlich noch immer im unteren Bereich.
Zum Vergleich: Jeder Deutsche produziert im Durchschnitt 10 Tonnen CO2 im Jahr, jeder US-Amerikaner 20 Tonnen und jeder Bewohner des arabischen Golfstaates Quatar sogar durchschnittlich 60 Tonnen Kohlendioxid im Jahr.
(Quelle: ADAC motorwelt Nr.3/2007; www.wwf.de/unsere-themen/klimaschutz/problem/verursacher/)


6. Welche Veränderungen sind beim CO2-Ausstoß festzustellen?

Zwischen 1990 und 2002 ist der Ausstoß energiebedingter CO2-Emissionen aufgrund des stetig steigenden Energiebedarfs weltweit um 16,4% angestiegen. Besonders in den so genannten Schwellenländern wie z.B. China, wuchs der Kohlendioxid-Ausstoß im genannten Zeitraum um 44,5%. In Indien stieg er sogar um 70,9%.
In Deutschland allerdings ist der Ausstoß an Kohlendioxid um 13,3 % gesunken. Die Ursachen hierfür liegen zum größten Teil im Wegfall vieler sehr CO2-intensiver und ineffizienter ehemaliger DDR-Industrien.
(Quelle: www.de.wikipedia.org/wiki/Kyoto-Protokoll; www.wwf.de/unsere-themen/klimaschutz/problem/verursacher/)


7. Welchen Anteil trägt der Verkehr am CO2-Ausstoß?

Der Verkehr in Deutschland verursacht rund 19% des CO2-Ausstoßes (5% Lkw, 13% Pkw, 1% sonstige, nicht berücksichtigt sind Flug- und Seeverkehr). (Quelle: www.bmu.de/klimaschutz/)
Ursache für diesen hohen CO2-Ausstoß sind das gewachsene PKW Verkehrsaufkommen und vor allem der stark gestiegene Luftverkehr. Des Weiteren sind Haushalte/Kleinverbraucher mit 20%
und die Industrie mit 18% am CO2-Ausstoß verantwortlich. Der Individualverkehr verursacht infolgedessen nur einen kleinen Teil der Emissionen. Weltweit hat er nur einen Anteil von 0,4%.


8. Was bedeutet die ACEA Selbstverpflichtung?

ACEA ist die Abkürzung des europäischen Verbandes der Automobilhersteller (Association des Constructeurs Européens d'Automobiles). Die Hersteller haben sich innerhalb des VDA freiwillig selbst verpflichtet von 1990 bis 2005 den durchschnittlichen Verbrauch der deutschen Automobilflotte (Neuwagen) um 25% zu senken mit dem Ziel, bis zum Jahr 2008 den „ACEA Flottenverbrauch von Neufahrzeugen“ auf 140g CO2/km zu reduzieren.
(Quelle: ADAC motorwelt Nr.3/2007)

Das entspricht einem durchschnittlichen Verbrauch von 5,9l Benzin bzw. 5,3l Diesel.
Bis zum Jahr 2012 ist eine Obergrenze von durchschnittlich 120g CO2/km als Vorschlag durchgesetzt. Dabei müssen die Automobilhersteller durch verbesserte Motorentechnik den CO2-Ausstoß von PKW real auf 130g CO2/km (5,6l Benzin oder 4,9l Diesel) verringern. Weitere 10g CO2/km sollen unter anderem durch vermehrte Zumischung von CO2-günstigem Biosprit eingespart werden.

Die jährlichen Monitoringberichte der EU Kommission zeigen deutlich, dass die europäische Automobilindustrie bereits viel erreicht hat. So wurde z.B. das für 2003 geforderte Zwischenziel von 165-170g CO2/km bereits in 2002 erreicht. Auch die neuesten Reports zeigen die kontinuierliche Senkung des Flottenverbrauchs (161g CO2/km in 2004). ACEA hält auch weiterhin an dem ambitionierten Ziel der Senkung von CO2-Emissionen fest.
(Quelle: www.vda.de/de/service/jahresbericht/auto2004/umwelt/u_11.html)


9. Welche alternativen Kraftstoffe emittieren am wenigstens CO2?

In Deutschland werden aktuell CNG (Erdgas), LPG (Autogas) und Biodiesel als alternative Kraftstoffe an Tankstellen angeboten. Verwendet man Benzin als Bezugsgröße, dann produziert die Erdgasversion rund 25% weniger CO2 als das Benzinmodell. Das Autogasmodell ist im Vergleich zum Benziner um rund 15% besser. Beim Betrieb eines Fahrzeugs mit reinem Biodiesel entsteht im Motor kein fossiles CO2, denn der pflanzliche Diesel enthält lediglich Kohlenstoff, der dem natürlichen CO2-Kreislauf entnommen wurde. Allerdings fällt bei der Produktion von Biodiesel fossiles Kohlendioxid an (Anteil ist abhängig von den verwendeten Rohstoffen).


10. Wie hängen Verbrauch und CO2-Emission zusammen?

Bei der Verbrennung von fossilen Kraftstoffen besteht ein direkter Zusammenhang zwischen dem Kraftstoffverbrauch und der Menge an freigesetzten Kohlendioxid (CO2):

1 Liter Benzin / 100 km = 23,8g CO2/km
1 Liter Diesel / 100 km = 26,5g CO2/km

Beim Diesel ergibt sich trotz höherer CO2-Emission pro Liter durch den geringeren Verbrauch in der Regel ein Vorteil.