28 März 2008

Zitat der Woche

„Wirklicher Fortschritt ist nicht Fortgeschrittensein,
sondern Fortschreiten.“

Bertolt Brecht

21 März 2008

Servicegeschäft wächst


Wie der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) auf seiner Jahrespressekonferenz bekannt gab, ist der relativ geringe Umsatzrückgang der Kfz-Branche vor allem dem starken Servicebereich geschuldet.

Das Minus von 1,1 Prozent auf 129,7 Milliarden Euro Gesamtumsatz wäre u.a. ohne gestiegene Preise für Servicestunden deutlich höher ausgefallen, erklärte ZDK-Präsident Robert Rademacher. Die Umsätze im Servicegeschäft seien im vergangenen Jahr auf 27,8 Milliarden Euro (plus 2,7 Prozent) gestiegen. Das entspreche rund einer Million mehr Serviceaufträge als im Vorjahr. Damit bleibe der Servicebereich das "ertragsmäßige Fundament für die Autohäuser und Werkstätten".

Trotz der guten Ergebnisse stehe jedoch auch das Servicegeschäft unter Druck, denn die wachsende Qualität der Autos führe zu längeren Service-Intervallen, sagte Rademacher. Dies könne nicht mehr durch ein Bestands-Wachstum kompensiert werden. Folglich werde auch im Aftersales-Markt der Preis- und Verdrängungswettbewerb weiter zunehmen.

Quelle: Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe e. V.

14 März 2008

Zitat der Woche

„Mancher lehnt eine gute Idee bloß deshalb ab,
weil sie nicht von ihm ist.“

Luis Bunuel

07 März 2008

Flat ist Trumpf

Ein Erfolgsversprechender Trend macht Furore: die Flatrate für alle Lebenslagen.

Für einen Festbetrag von 29 Euro pro Jahr dürfen Amazon-Shopper den Premium-Versand „Prime“ kostenlos und unbegrenzt nutzen. Die Kunden können sich für den Betrag so viel und so oft etwas zuschicken lassen, wie sie wollen. Amazon-Kunden bekommen jedes Produkt am nächsten Tag zugestellt, ohne sich Sorgen über die Versandkosten machen zu müssen. Bisher kostete der Service sechs Euro je Lieferung. Nach nur fünf Bestellungen hat sich die Versandpauschale also bereits amortisiert.

Da versucht der im pfälzischen Kastellaun ansässige Optiker Johannes Birk die Kürzungen im Leistungskatalog der Krankenkassen durch eine werbewirksame Brillen-Flatrate (8,50 Euro pro Monat) aufzufangen.

In Köln lockt die „Elefanten-Flatrate“ für 60 Euro pro Jahr noch mehr Besucher in den Zoo.

Das Japan-Restaurant Garten Eden ein paar Straßen weiter bietet beim Mittagsbüffet nicht mehr „All-you-can-eat“, sondern die Sushi-Flatrate für 11,90 Euro.

Und der junge Banker Karl Matthäus Schmidt bietet in seiner Quirin Bank ein neues Provisionssystem. Für 75 Euro im Monat garantiert das frisch gebackene Berliner Institut unabhängige Beratung in allen Finanzgeschäften.

Da wirft der Düsseldorfer Immobilienhändler Schüßler + Partner das traditionelle Provisionsmodell über Bord und will die Kosten beim Hauskauf mit einer „Makler-Flat“ drücken.

Und der Online-Wertpapierhändler Flatex will das Spekulieren an der Börse mit einer „Broker-Flat“ von 5,90 Euro pro Order vereinfachen.

Einer der heimlichen Vorreiter der Einheitspreisbewegung war die Öko-Branche. Im Kölner Bio-Laden „Kraut & Rüben“ zahlen die Kunden schon seit Jahren einen festen Betrag, zurzeit 7,95 Euro im Monat. Dafür stellt ihnen der Händler eine frisch vom Bio-Bauern abgepackte „Gemüse-Tüte“ hin. Der Kunde lässt sich einmal pro Woche überraschen, welches Obst und Gemüse der Bio-Bauer mit witzigen Rezeptideen in der Papiertüte packt. Und die festen Abnehmer verhindern, dass teure Lebensmittel keine Käufer finden und im Regal vergammeln.

Selbst etablierte Unternehmen schlagen plötzlich eine Schneise in ihren undurchsichtigen Tarifdschungel – und haben Erfolg damit. Dazu zählt sogar die Deutsche Bahn, die bei ihren Fahrpreisen eher als Meister der Verwirrung gilt. Mit der BahnCard 100 für 3500 Euro im Jahr bietet der Staatskonzern die teuerste Flatrate der Republik. Und die hat gut eingeschlagen. Mittlerweile nutzen 28 000 Bahn-Reisende den Fahrschein, um ein Jahr lang quer durch Deutschland so viel Zug zu fahren, wie sie wollen. Das sind doppelt so viel wie vor vier Jahren. Im Preis inbegriffen ist auch die Benutzung des Nahverkehrs in den 100 größten Städten Deutschlands sowie des Carsharing-Pools der Deutschen Bahn. „Die Kunden wollen unkomplizierte Mobilität“, hat Bahn-Chef Helmut Mehdorn erkannt.

Die Autoindustrie will da nicht zurückstehen. Als Erster suchte Ford nach neuen Absatzwegen und verkauft Neuwagen seit Anfang 2007 mit der so genannten „Ford-Flatrate“ – einem Servicepaket, das aus vier Jahren Produktgarantie, einer Mobilitätsgarantie, Wartung und Inspektion sowie einem Finanzierungsmodell mit günstigem Zinssatz besteht. Nach vier Jahren kann der Kunde den Wagen einfach zurückgeben oder ihn weiterfinanzieren. Das Angebot kommt bei den Autofahrern an. Über 40 Prozent der Privatkunden greifen zu der Flatrate.

Andere Autohersteller sagen zwar nicht Flatrate zu ihren Pauschalpaketen, meinen dies aber so. Bei Volkswagen heißen die Mobilitätspakete „All-inclusive“ oder „Sauber+Sorglos“, bei Peugeot „Rundum glücklich“. Häufig schließen sie auch Voll- und Teilkaskoversicherungen mit ein. Und wenn der Käufer arbeitslos wird, übernimmt eine Versicherung die Ratenzahlung. So soll die Entscheidung für den Autokauf erleichtert werden.

Was sich so revolutionär anhört, ist in vielen Geschäften eigentlich ein alter Hut. Die Jahreskarte für Freibad, Sauna oder Sonnenstudio gibt es schon lange. Legendär sind auch die „All-you-can-eat“-Büffets zum Sattessen. Restaurants greifen gern zu diesem Werbemittel, wenn der Gästezuspruch mal nachlässt.

Für einige negative Schlagzeilen sorgen so genannte „Flatrate-Partys“, die vor allem Jugendliche in lebensgefährliche Situationen bringen können.

Entstanden ist der Pauschalgedanke in der Touristik. Bereits am 5. Juli 1841 organisierte der Laienprediger und Buchhändler Thomas Cook die erste Pauschalreise. » Zum Sonderpreis von einem Schilling pro Person reisten 570 Aktivisten der Abstinenzbewegung mit der Eisenbahn von Leicester in die nahe gelegene Stadt Loughborough.

Seitdem nutzen Urlaubsveranstalter die Pauschalreise als Flatrate für die schönsten Wochen des Jahres. 58 Prozent der insgesamt rund 20 Milliarden Euro Umsatz der deutschen Reiseveranstalter entfallen auf dieses Geschäftsmodell.

Der eigentliche Siegeszug der Flatrate begann dann vor knapp sieben Jahren. Mit der Öffnung der Telekommärkte starteten auch alternative Festnetzanbieter mit der Vermarktung von Internet-Anschlüssen. Die erste „echte ISDN-Flatrate“ führte die Vodafone-Tochter Arcor am 1. April 2001 zum Preis von 69,90 Mark ein, damit „Vielsurfer ohne Limit rund um die Uhr und ohne Beschränkung der heruntergeladenen Datenmenge im Internet surfen können“, wie Arcor damals formulierte.

Inzwischen läuft in der Telekommunikation ohne die Flatrate nichts mehr. Die Anbieter von schnellen DSL-Anschlüssen liefern sich einen erbitterten Preiskampf, der durch die leicht vergleichbaren Flatrates zusätzlich angestachelt wird. Große Telekom-Konkurrenten wie Arcor, Alice oder Versatel bieten den Anschluss inzwischen zum Fixpreis von 29,90 Euro an – zehn Euro weniger als zu Jahresbeginn – und belassen es in der Werbung nur noch bei diesem einen Preispunkt. Allein 2007 entschieden sich rund vier Millionen Haushalte für einen schnellen Internet-Anschluss.

Lange sperrten sich beispielsweise die Mobilfunkanbieter gegen solche Fixpreismodelle. Dann scherte E-Plus aus und entwickelte mit Base (Slogan: „Die Redefreiheit“) die erste Billigmarke, die nur auf Pauschaltarife setzt. Zum Flatpreis von 20 Euro pro Monat können Base-Kunden unbegrenzt ins deutsche Festnetz und zu E-Plus-Kunden quasseln.

Auch Banker Schmidt gilt in seiner Branche noch als Exot. Der Gründer der Quirin-Bank greift die etablierten Geldhäuser mit der ersten Flatrate-Bank an. Sein Konzept: Kunden mit einem Vermögen von 50 000 Euro und mehr berät die Quirin-Bank gegen Zahlung einer Monatspauschale von 75 Euro. Dafür kassiert sie kein Geld mehr von den Anbietern der Finanzprodukte. Verkauft ein Berater einen Fonds und bekommt dafür Provisionen, reicht er die Summe an den Kunden weiter, genauso wie etwaige Gebühren. In einem guten Monat macht der Kunde mit diesem System sogar Plus. Denn manches Mal kommt durch die Provision mehr rein, als er für die Gebühr ausgeben muss.

Der Siegeszug der Flatrate macht auch vor der IT-Branche nicht halt. So gehen beispielsweise immer mehr Software-Anbieter dazu über, ihre Computerprogramme zum Pauschalpreis zur Miete übers Internet anzubieten. In diesem so genannten On-Demand-Modell bezahlt der Nutzer nur die Software, die er auch tatsächlich nutzt, weil pro User und Monat abgerechnet wird. Sogar der deutsche Softwaregigant SAP will auf diesen Zug aufspringen. Statt jahrelanger aufwendiger und kostspieliger Einführung der SAP-Software zur Steuerung von Finanzen und Personalwesen sollen Unternehmen künftig per Internet mieten.

Mit solch einem Fixpreis-Modell kurbelt auch Siemens den Verkauf teurer Medizingeräte an. Weil viele Ärzte vor den hohen Anschaffungskosten von Ultraschallgeräten und Kernspintomografen zurückschrecken, bietet der Münchner Elektrokonzern ein Leasing-Modell mit zinslosen Monatsraten an. Bis zu acht Jahre werden die hochwertigen Geräte an Ärzte vermietet. Siemens übernimmt die Aufstellung und Wartung. Der Arzt zahlt eine festgelegte Monatsrate, egal, ob Reparaturen anfallen oder nicht.

Konsumforscher beobachten schon einen Stimmungswandel in der Gesellschaft. „Geiz ist geil“ und die stundenlange Suche nach dem günstigsten Schnäppchen – das war gestern. Heute sind Verbraucher eher bereit, einen Aufpreis zu zahlen, wenn sie dafür nicht jedem Cent-Betrag in ihrer Monatsabrechnung auf die Spur kommen müssen. Mehr als ein Drittel der deutschen Haushalte nutzen bereits irgendeine Art von Flatrate.

Auch beim Service im Autohaus gibt es eine tolle Flatrate, welche sowohl für den Kunden als auch für das Autohaus einen hohen Nutzen bietet, und zwar die

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