11 Juli 2008

Autos kommen seltener in die Werkstatt

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Deutschlands Autofahrer sparen an Reparaturen und Wartung für ihre Fahrzeuge. Vor allem die Halter älterer Autos überlegen, ob sie Geld für einen Werkstattbesuch ausgeben.

Rund vier Millionen Wagen, die älter als acht Jahre sind, sahen im vergangenen Jahr keine Werkstatt von innen. Diese Zahlen nannte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Kraftfahrzeuggewerbes, Axel Koblitz, am Donnerstag in Frankfurt anlässlich der Vorstellung der Autozulieferer-Messe Automechanika im September.

Als Alternative legen die Pkw-Besitzer verstärkt selbst Hand an oder lassen schwarz arbeiten. Den Schaden durch Schwarzarbeit bezifferte der Verband für seine 39.500 Mitglieder auf 1,6 Milliarden Euro.



Als Mittel gegen die Wartungsmüdigkeit wollen die Werkstätten Haltern älterer Autos künftig individuelle Serviceangebote unterbreiten, Festpreispakete offerieren sowie verstärkt zu umweltfreundlichem Service beraten.

Ungeachtet der aktuell rückläufigen Aufträge in den Segmenten drei und vier sei im laufenden Jahr ein Anstieg des Werkstattumsatzes auf rund 29 Milliarden Euro durchaus möglich, so Koblitz.



Probleme bereiten dem Kfz-Gewerbe auch die schleppenden Autoverkäufe. "Wir hatten 2007 das schlechteste Jahr seit 1989 im Vertrieb und auch 2008 haben wir Probleme", sagte Koblitz. Ursachen seien die explodierenden Benzinpreise und "das Gezerre um die Kfz-Steuer".



Leicht eingetrübt habe sich zudem das Investitionsklima der Kfz-Betriebe. Bei den technischen Investitionen mit durchschnittlich knapp 20.000 Euro gehe es vor allem um die Modernisierung der Werkstattausrüstung.

In Immobilien wolle die Branche in den Jahren 2008 und 2009 rund 237 Millionen Euro weniger investieren. Insgesamt seien dies Ausgaben in Höhe von 710 Millionen Euro.
Koblitz: "Diese Investitionen spiegeln den verhaltenen Optimismus wider."